Viktor Farkas ”Neue UNERKLÄRLICHE PHÄNOMENE”
388 Seiten, gebunden

MICHAELS-Verlag ISBN 3-89539-073-9

Leseproben

Rätselhafte Tier- und Menschenverstümmelungen

Auch wenn es uns gegen den Strich geht: irgend etwas vergreift sich an den Tieren unseres Planeten, seit einigen Jahren auch am arroganten Homo sapiens. Dabei waren wir doch der Meinung, das Monopol zu besitzen, mit allem, was da kreucht und fleucht nach Lust und Laune verfahren zu können, unsere Mitmenschen eingeschlossen. Anscheinend ist dies ein Irrglaube. Es gibt Gemetzel, für die der Mensch ausnahmsweise nicht verantwortlich ist. Beginnen wir mit den Horrormeldungen aus der jüngeren Zeit.

Am 25. Mai 2000 fanden Camper westlich des kleinen Ortes Chama in Neu Mexiko, nahe der Grenze zu Colorado zwei übel zugerichtete Kühe. Einem der Tiere fehlte der Kopf, dem anderen die Zunge. Außerdem wurden in der Nähe die vier Beine eines Elchs gefunden - von Kopf, Hals oder Torso keine Spur.
An einem strahlenden Sommermorgen des 5. August 1999 erwartete den US-Rancher Milo Hauck auf seiner Farm in Menno, Bundesstaat Süd Dakota, ein furchtbarer Schock. Einer seiner Preisbullen lag in einer seltsamem Haltung auf dem feuchten Untergrund - tot und auf bestialische Weise verstümmelt. Die Genitalien und das Rektum waren mit einem ovalen rasiermesserscharfen Schnitt entfernt worden. Blut gab es ebensowenig wie irgendwelche Spuren. Völlig unerklärlich war der Umstand, daß eine Länge Stacheldraht des Weidezauns sich unter dem 800 Kilogramm schweren(!) Kadaver befand, der ein Stück in dem weichen Boden eingesunken war. Das riesige Tier mußte aus großer Höhe heruntergefallen sein.

Am 10. März 1989 wurden fünf verstümmelte Kuhleichen fein säuberlich in einer Reihe liegend auf der Wyatt-Ranch in Hampstead County, Arkansas, entdeckt. Alle Tiere waren trächtig gewesen. Neben einer der Kühe lag die Gebärmutter inklusive Kalb.
Dazu der Pathologe und Hämatologe Dr. John Altshuler, eine der führenden Kapazitäten über Tierverstümmelung: "Die Veränderung der Gefäßstruktur deutet auf hohe Temperaturen hin. Daraus ergibt sich die Schlußfolgerung, daß der an den Tieren vorgenommene Eingriff sehr schnell und unter Einsatz von Hochtemperaturschneidern, zum Beispiel Laser, abgewickelt wurde." (Mehr über Dr. Altshuler in meinem Buch "Wer beherrscht die Welt?").

Das sind nur einige der aktuelleren Fälle in einer langen Reihe, die weit zurückreicht. Das Ausmaß an Tierverstümmelungen ist mittlerweile geradezu epidemisch zu nennen. In den USA, in Kanada, Mexiko, Puerto Rico, Panama, Brasilien, auf den kanarischen Inseln, in Europa und in Australien gehen die Opfer in die Hunderttausende. Auch in unseren Tagen tauchen immer wieder tote Tiere auf, die wie von Vampiren ausgesaugt und von einem Irren seziert wirken. Seit kurzem ist der unsichtbare Tierzerteiler auch in Japan tätig.

Dergleichen ist nicht neu. Erste brauchbare Aufzeichnungen über rätselhafte Rinderverstümmelung stammen aus dem Jahr 1810. Wahrscheinlich hat es sich immer schon ereignet und ist in geschichtlichen Zeiten im Meer vom Blut untergegangen, das zu vergießen die Lieblingsbeschäftigung des Homo sapiens war und ist. In großem Maße hat die Schlächterei vor etwa vierzig Jahren begonnen.

Horror, der zu den Tieren kommt

An einem frühen Novembermorgen des Jahres 1963 fand ein Farmer in Gallipolis, US-Bundesstaat Ohio, auf einer seiner Weiden gräßlich verstümmelte Rinderleichen. Der Anblick war so schrecklich, daß er sich übergeben mußte. Der Fall erregte Aufmerksamkeit, die sich wieder legte. Bis zum 9. September 1967, an dem die Leiche eines Wallachen namens "Snippy" auf der Harry King-Ranch nahe Alamosa im San Luis Tal in Süd-Colorado entdeckt wurde (Alamosa ist 65 Kilometer von Chama entfernt, dem Ort unseres Eingangsfalles vom Mai 2000).
"Snippy", das Lieblingspferd einer Mrs. Berle Lewis, brachte die Lawine ins Rollen. Es befand sich nicht "nur" in der bekannten Verfassung als hätte sich ein Wahnsinniger mit einem riesigen Seziermesser über das unglückliche Tier hergemacht, sondern es war - was nicht viel beachtet wurde - radioaktiv verstrahlt.

Snippy
Ratlosigkeit herrscht angesichts des schrecklich verstümmelten und radioaktiven Kadavers von "Snippy".

Auch andere Umstände wiesen auf Tierverstümmler mit modernster, um nicht zu sagen hypermoderner Ausrüstung hin. Ein Pathologe aus Denver entdeckte zudem, daß die gesamte Gehirnflüssigkeit Snippys auf unbekannte Weise entfernt worden war. Unruhe breitete sich aus. Der Fall von 1963 wurde wieder ausgegraben und nicht länger als isolierter Vorgang betrachtet.
Die Merkmale des unheimlichen Geschehens, das Vergleiche mit Jack the Ripper laut werden ließen, sind ziemlich identisch: Die toten Tiere wirken wie fein säuberlich zerlegt. Blut und Gehirnflüssigkeit fehlt zur Gänze. Gehirn, Darmteile, Hautpartien, die Genitalien, Augen, die Zunge und andere Organe wurden mit superheißen Instrumenten entfernt, beziehungsweise wurden geometrische Stücke aus den Tieren herausgestanzt.
Gewöhnlich erwischt "es" die unglücklichen Tiere des Nachts. Fuß-, Reifen-, Huf- oder sonstige Spuren gibt es nicht, auch keine Anzeichen eines Kampfes. Obwohl die Kadaver keinen Tropfen Blut mehr in sich haben, hält man am Boden neben oder unter den Tieren vergeblich nach Blutspritzern oder Blutflecken Ausschau. Die Verstümmelungen haben niemals am Ort des Auffindens stattgefunden.
Manche Opfer wurden unter Wasser seziert, andere haben keinen heilen Knochen im Leibe, als wären sie aus großer Höhe auf ihren Fundort heruntergestürzt. Die Opfer liegen nicht nur auf Weiden herum, sondern auf Highways, neben Häusern, Farmen und militärischen Einrichtungen (nicht selten neben Raketensilos) und überall sonst in der Gegend. Sie sind mit Stahlkabeln in Baumwipfeln oder an den höchsten Punkten von Tafelbergen befestigt. Gelegentlich werden sie in Brunnen hineingestopft. Manche der Tiere strahlen radioaktiv wie die Leiche des Pferdes "Snippy".
Neben vielen verstümmelten Tieren findet man Kreise aus abgestorbenem Gras, oder Gras in der Umgebung hört auf zu wachsen. Tiere, die mit den später verstümmelten Grasfressern die Weide geteilt haben, mutieren nach der Verstümmelung ihrer "Kollegen" zu Mißgeburten (bei einem Rind beulte sich die Stirne aus, und bei einem anderen wuchsen die Klauen so stark, daß sie sich einrollten). Blätter in der Nähe verwelken. Fliegen, die auf einem verstümmelten Kalb gesessen waren, starben und blieben an Bäumen kleben (in der Natur unbekannte "Laborfliegen").
Nahe Bäume sind geknickt und Zäune flachgewalzt, vergleichbar mit Anflugschneisen für Flugmaschinen, wie wir sie nicht besitzen. Tatsächlich wurden und werden bei vielen Fällen Lichter am Himmel und andere UFO-Phänomene gemeldet, einschließlich der Sichtung von Außerirdischen, die sich auf den Weiden materialisieren, wie auch durch die Wälder schleichende Exoten - fremde Raumfahrer oder Ungeheuer (es ist bedauerlich, daß Wahn und Wirklichkeit so schwer zu trennen sind).
Sonst wurde allerdings nichts bemerkt, obgleich Behörden, US-Farmer und bewaffnete Schutztruppen Planquadrataktionen durchführten, bei denen Gebiete mit Herden durch Barrikaden, Stacheldrahtverhaue und ähnliches hermetisch abriegelt wurden. Jeder belauerte jeden, vor allem aber seine Rinder. Keine Maus hätte durchschlüpfen können - der unsichtbare Schlächter konnte es, denn die Metzelei ging auch in diesen zernierten Arealen ungehindert weiter.
Immer größere Belohnungen wurden ausgesetzt. Obgleich es an Geldgier nicht mangelte, erfolgte kein einziger brauchbarer Hinweis.

In einigen Bundesstaaten der USA brach ab Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Panik aus. Es hatte derartige Verstümmelungs-Orgien gegeben, daß der lokale Notstand ausgerufen werden mußte.
1970 kam es zu weiteren Verstümmelungen. 1973 setzte eine regelrechte "Epidemie" ein, die in der Öffentlichkeit hohe Wellen schlug. In einem Zeitraum von nur sechs Wochen - beginnend am 30. November 1973 - wurden im nördlichen Zentralkansas 44 Kühe auf unerklärliche Weise dahingeschlachtet und zerlegt. Im Sommer 1974 kam es zu weiteren 100 Vorfällen in Süd-Dakota, Nebraska und lowa. Im Herbst des Jahres konzentrierte sich die Aufmerksamkeit des "Rinder-Jack the Rippers" auf Minnesota. 1975 verlegte er seine Aktivitäten in Richtung Süden. Im Februar tauchten zerstückelte Tierleichen in ganz Texas und Oklahoma auf, im März und April in Kansas, im Juni in Colorado. Zwischen August 1975 und Mai 1976 trat das Phänomen großflächig in Montana, Idaho und Teilen von Wyoming auf.

Amerika hat sich, wie an vieles andere, auch daran ebenso gewöhnt wie an die Rauschgiftlawine, den täglichen Amoklauf oder die Verslummung der Städte.
Wir wollen trotzdem wissen: Läßt sich dieses Massaker nun irgendwie erklären oder nicht? Versuche wurden genug unternommen.

Peinliche Untersuchungen und Erklärungen

Angesichts der schaurigen Tatsachen, muten die behördlichen Stellungnahmen geradezu rührend an. "Raubtierfraß" hieß es offiziell. Bussarde, Hyänen und sonstige Aasfresser hätten sich an den toten Wiederkäuern gütlich getan. Nicht einmal Schmeißfliegen wurden ausgeschlossen, die von all den bezichtigen Tieren wohl die größten Probleme haben dürften, Rinderleichen mit Kabeln in Baumkronen anzubinden oder in Brunnenschächte hineinzuquetschen.
1979 führten die Behörden des Bundesstaates New Mexico in Zusammenarbeit mit der Federal Law Enforcement Assistance Administration (LEAA) eine aufwendige Studie durch. Die Rancher hielten vom ersten Moment an nichts von dieser Aktivität, denn die LEAA war eine bekannt verschwenderische, dafür aber unfähige Organisation. Man argwöhnte, die ganze Sache habe nur den Zweck, der Bevölkerung Sand in die Augen zu streuen und die Gemüter zu beruhigen. Die Tatsache, daß die Leitung der Untersuchung dem früheren FBI-Mann Kenneth Rommel übertragen worden war, verstärkte noch das Mißtrauen.
Das Schlußergebnis scheint diese Vorbehalte zu bestätigen. Es wurde ein Jahr später veröffentlicht und nannte als alleinige Täter Raubtiere. Eine Wiederholung der offiziellen Lesart, wie sie in zahlreichen Polizeiberichten - speziell in Arkansas - zu finden ist. Damit stimmten die Züchter überhaupt nicht überein. Ergrimmt wies man darauf hin, daß Rommel lediglich fünfzehn tote Kühe untersucht hatte. Keine davon - so die Rancher - sei ein klassischer Verstümmelungsfall gewesen.
Ein Experiment, dessen Ausgang das Sheriff-Büro von Washington County, Arkansas, im Oktober 1979 bekanntgab, schien die Raubtier-Theorie zu erhärten. Am 4. September hatte man eine kranke Kuh getötet und in die Mitte eines Feldes gelegt. Zwei Polizisten der Arkansas State Police, Sergeant Rick O'Kelley und Sergeant Doug Fogley, beobachteten den Kadaver und fertigten Fotografien an.
Nach 33 Stunden wiesen die sterblichen Überreste der Kuh oberflächliche Parallelen zu den verstümmelten Tieren auf. Bussarde und Schmeißfliegen hatten sich an den Augen, dem Blut und den Genitalien gütlich getan. Sonst war niemand dem toten Tier nahegekommen. Damit war eine "natürliche" Erklärung gefunden. Die ungeklärten Punkte konnten vergessen oder anderen Raubtieren zugeschrieben werden, die sich im beobachteten Fall durch die Anwesenheit der beiden Police Officers eben nicht herangewagt hatten.
Eine Peinlichkeit dieser Theorie sticht besonders ins Auge: Gerade wenn sie stimmen würde, müßte sie falsch sein. Sie widerlegt sich auf nachgerade klassische Weise selbst. Die ins Treffen geführten Erscheinungen wären nämlich so natürlich, daß sie fast bei jedem toten Rind auftreten müßten. Solches wäre uns ebenso vertraut, wie das selbst bei weit selteneren Naturphänomenen der Fall ist. Und es müßte weit häufiger passieren. Der Viehbestand in den USA geht in die Hunderte Millionen. Die Vorstellung, von diesen Massen würden im Lauf von zehn bis zwanzig Jahren nur etwas über 8000 Stück einsam verenden und Raubtieren und Aasfressern zur Verfügung stehen, ist absurd.
Wie man es auch dreht und wendet, die Zahl der Verstümmelungen ist groß genug, um Angst zu verbreiten, aber viel zu klein, um alltägliche Ursachen wie Tierfraß zu haben. Das sporadische Auftreten, die zeitweilige Häufung der Verstümmelungen, der Transport der Tiere vom Tat- zum Fundort, all das gibt der Raubtiertheorie den Rest. Schade, man wäre beruhigter gewesen.
Beruhigt waren auch die Menschen in den betroffenen Gebieten in keiner Weise. Sie hielten wenig von Stellungnahmen dieser Art. Weit gängiger waren die Vorstellungen, Außerirdische - oder der CIA - würden unheilige Versuche an unschuldigen amerikanischen Kühen machen, Satanisten ihr Unwesen treiben oder Motorradgangs sich in sado-sodomitischer Weise an den Tieren vergehen, beziehungsweise den Farmern einfach eins auswischen wollen, etc. etc. Ob Rocker oder Satanisten, sie wären bei nächtlichen Pirschgängen ganz sicher den Ranchern oder deren Aufpassern in die Hände gefallen, die seit dem Beginn der Verstümmelungen so manche Nacht bei den gefährdeten Tieren wachten. Und das nicht unbewaffnet.
Die Metzelein bleiben ein beklemmendes Mysterium. Ein Jahr vor "Snippy" hatte sich in derselben Gegend übrigens ein Fall ereignet, über den man sich heute noch nicht einig ist, ob es sich dabei um eine "klassische Tierverstümmelung" handelt oder etwas anderes, nicht weniger Unheimliches.
Im Frühnovember des Jahres 1966 verschwand auf der "Snippys" Fundort gegenüberliegenden Seite des Ohio-Flusses der deutsche Schäferhund eines Mr. William Watson. Eine Woche später wurde die Leiche des abgängigen Hundes in der Mitte eines Feldes neben der Georges Creek Road außerhalb von Gallipolis gefunden. Die Begleitumstände waren seltsam bis gruselig:
Das Knie hohe Gras des Feldes war rund um den Hundekadaver flach niedergepreßt, so daß sich ein exakter Kreis von sechs Metern Durchmesser ergab. Im Zentrum der Hund. In seinem Körper war jeder einzelne Knochen gebrochen, besser gesagt zerschmettert. Anzeichen eines Kampfes oder Blutspuren - bzw. Spuren überhaupt - ließen sich nicht entdecken, auch deutete der Zustand des Hundes auf kein bekanntes Raubtier hin. Selbst Kommunisten, Wahnsinnige oder die CIA hätten derartiges nur mit ungeheurem Aufwand - und sicher nicht geheim - bewerkstelligen können.
Stellvertretend für alle peinlichen Erklärungsversuche die offizielle Stellungnahme des National Investigation Committee on Aerial Phenomena (NICAP) zum Fall des Pferdes "Snippy": Eine Tätergruppe hätte sich zu Snippy auf das Feld begeben, dort unbemerkt einen Trog aufgestellt und ein riesiges Dreibein mit einem Flaschenzug aufgebaut. Dann ergriffen sie das willfährige Pferd, hingen es mittels Flaschenzug und Dreibein über den Trog und vollführten ihr grausig-sinnloses Werk. Danach verschwanden sie ebenso unauffällig. Irgendwie fällt es angesichts solcher Schlußfolgerungen leichter, an Vampire oder Aliens zu glauben.

Mehr über Cattle Mutilation in meinem Buch "Jenseits des Vorstellbaren" sowie in "Wer beherrscht die Welt?". In "Jenseits des Vorstellbaren gehe ich einer möglichen Verbindung von Tierverstümmelung mit "Spontaner Selbstverbrennung SHC" nach (auch das gibt es), und in "Wer beherrscht die Welt?" nehme ich auch noch das neuartige Phänomen der Menschenverstümmelung "Human Mutilation" unter die Lupe. Zu letzterem ein paar Worte: Die Art der seit mehr als einem Jahrzehnt auftretenden Verstümmelung von Menschen deckt sich fast hundertprozentig mit der bei den Tieren.

Es geht auch uns an den Kragen

Der Anblick der verstümmelten männlichen Leiche, die am 29. September 1988 in der Umgebung des Guarapiranga-Wasserreservoirs in Brasilien aufgefunden wurde, war schrecklich. Was einmal ein menschlicher Körper gewesen ist, sah aus wie die Arbeit eines wahnsinnigen Chirurgen mit unbekannten Instrumenten.
Das gesamte Blut des Unglücklichen war bis zum letzten Tropfen abgezogen und seine Augen, Ohren sowie seine Zunge und einige weitere Organe mit chirurgischer Präzision entfernt worden. Der Körper wies haarscharfe Schnittwunden auf. Die Wundränder waren kauterisiert, was auf großer Hitze schließen läßt. In den Armen fanden sich symmetrische Löcher. Obwohl der Tod bereits vor einigen Tagen eingetreten war, gab es keine Anzeichen von Verwesung - genau wie bei den verstümmelten Tieren.
Besonders haarsträubend ist der Umstand, daß er Unglückliche während der meisten Zeit der monströsen Prozedur am Leben gewesen sein dürfte, wie Mediziner anhand verschiedener Merkmale konstatierten. Obwohl die Beamten, die die Obduktionen der ersten menschlichen Opfer vorgenommen haben, nichts von den Tierverstümmelungen wußten, deckten sich ihre Berichte in fast allen Punkten mit jenen über die verstümmelter Tiere.
Die Zahl derartig zugerichteter menschlicher Opfer ist mittlerweile so groß, daß solche Verstümmelungen offiziell den Indianern zugeschrieben und als "Skalpierungen" in den Akten geführt werden.
Da die bei dem grausigen Geschehen angewendete Technik dermaßen fortgeschritten ist, daß sie sich kaum in den Händen von Einheimischen befinden dürfte, die Ritualmorde vollführen, oder schlicht und einfach - und nicht ganz unverständlich - Rache am Weißen Mann nehmen wollen, wurden andere Vermutungen laut. Beispielsweise der Gedanke an eine Organ-Mafia auf der Jagd nach "Ersatzteilen".
Ein unmenschliches, aber extrem einträgliches Geschäft, das in vielen südamerikanischen Ländern bereits ungeheure Dimensionen angenommen hat.
Solche Organisationen machen sich in der Regel über arme Slumbewohner, Heimatlose, Flüchtlinge und andere Entwurzelte her, nach denen kein Hahn kräht. Allerdings ähneln unfreiwillige Organspender mehr zerfetzten, ausgeweideten Kadavern, als den mit höchster Exaktheit zerteilten Opfern unsichtbarer Sezierer. Organraub gleicht weit mehr einer schnellen Schlächterei, als einer "Präzisionsarbeit".
An der Entleerung des gesamten Blutes würden Organ-Mafiosi schon aus Zeitmangel scheitern. Weil die Gefäße nach Entnahme von etwa einem Drittel der Gesamtblutmenge kollabieren, müßte unablässig Salzlösung nachgefüllt werden, um auch den Rest des Blutes absaugen zu können. Ein langwieriger Vorgang, den die unbekannten Täter auf eine uns unbekannte Weise kompensiert haben, da in einigen Verstümmelungsfällen nur ganz kurze Zeit zur Verfügung stand.

Die monströs verstümmelte Leiches des Brasilianers von 1988 erinnerte UFO-Forscher an den Fall von Sergeant Jonathan P. Louette, dessen Überreste im Jahr 1956 (als von Organtransplantation noch lange nicht die Rede war) in vergleichbarer Verfassung auf dem Raketenversuchsgelände White Sands in New Mexico, USA, aufgefunden wurden - und an die bekannte Tierverstümmelung.

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