Viktor Farkas ”Rätselhafte Wirklichkeiten”
Aus den Archiven des Unerklärlichen

Kopp-Verlag ISBN 978-938516-43-0
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Leseproben

Das ewig rollende Rad (aus dem Abschnitt "Verborgenes Wissen")

Der Geschichte des Sachsen Johann Bessler ist eines der großen Fragezeichen in der Chronik menschlichen Erfindungsgeistes. Er hatte im Jahr 1712 erstmals von sich reden gemacht, als er seinen Mitbürgern ein "selbst bewegliches Rad" präsentierte. Dieser "Prototyp" mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern blieb nach Zeugenaussagen aus eigener Kraft in Drehung sobald er in eine solche versetzt worden war, und konnte dabei kleine Gewichte heben ohne in seiner Rotation abzunehmen.
Wie nicht anders zu erwarten, wurden Zweifel laut. Bessler bot eine Prüfung seiner Erfindung an, die am 31. Oktober 1715 stattfand. Elf qualifizierte und honorige Bürger wohnten der Demonstration bei. Sie untersuchten das Rad auf Herz und Nieren und unterwarfen es einigen Tests. Im Dezember veröffentlichten sie einen gemeinsamen Untersuchungsbericht. Darin ist Beachtliches zu lesen, beispielsweise: "Die Maschine von Johann Bessler ist ein echtes Perpetuum mobile... Sie läuft aus eigener Kraft und kann nur mit Gewalt angehalten werden... Sie leistet Arbeit, etwas das Heben einer Kiste mit Steinen im Gewicht von fünfunddreißig Kilogramm..."
All das erregte 1716 die Aufmerksamkeit des Grafen Karl Landgrave vom Fürstentum Hessen-Kassel. Er nahm den exzentrischen und mittellosen Erfinder unter seine Obhut. Johann Bessler erhielt eine gute Stellung in der Stadtverwaltung sowie die Gelegenheit, ein noch größeres Rad zu bauen. Dies tat er im Gartenhaus von Schloß Weißenstein unter größten Sicherheitsvorkehrungen, damit niemand sein Konstruktionsgeheimnis stehlen konnte.
Schließlich war ein 3,6 Meter durchmessendes "Riesenrad" vollendet, und nahm seinen Dienst auf. Ohne Ermüdungserscheinungen rotierte es vor sich hin wobei es zahlreiche mechanische Arbeiten verrichtete - eine unschätzbare Hilfe zu einer Zeit, in der die Muskelkraft von Mensch und Tier die hauptsächliche Energiequelle darstellte.
Wochen dauernde Tests des Rades konnten zwar keinen Hinweis auf die innewohnende Kraftquelle liefern können, wohl aber jeden Verdacht einer Manipulation entkräften. Trotzdem gab es nie eine offizielle Anerkennung der Erfindung und schon gar nicht des Erfinders.
Das verbitterte Johann Bessler dermaßen, daß er seine Konstruktion wenig später zerschlug, seine Stellung aufgab und davonzog. Als er im November 1745 nach jahrelanger ruheloser Wanderschaft starb, nahm er das Geheimnis des wahrscheinlich einzigen jemals existierenden Perpetuum mobiles mit ins Grab. Ein Geheimnis, das in dem seither vergangenen Vierteljahrtausend weder Legionen von Erfindergenies noch Weltkonzerne mit unbegrenzten Geldmitteln wieder entdecken konnten...

Maschine von Antikythera
Die Geschichte wartet mit mehr anachronistischen oder schlichtweg "unmöglichen" Erfindungen auf, als die Schulwissenschaft zuzugeben bereit ist. Eines der irritierendsten Beispiele ist die auf 80 vor Christi datierte "Maschine von Antikythera", die im östlichen Mittelmeer, nahe der griechischen Insel Antikythera, in einem Schiffswracks gefunden wurde. High Tech-Untersuchungen enthüllten einen komplexen Mechanismus für computerartige Berechnungen - ein technisches Gebilde, das es vor über zweitausend Jahren ebensowenig hätte geben dürfen, wie Besslers ewig drehendes Rad Jahrhunderte später...

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Wenn Menschen von innen verbrennen (aus dem Abschnitt "Attacken aus dem Anderswo")

Nichts Böses ahnend betritt der Angestelle der North Pen Gas Company Don Gosnell am Morgen des 5. Dezember 1966 das Appartement des 92jährigen Pensionisten Dr. J. Irving Bentley in Coudersport, North-Pennsylvania, USA, um den Gaszähler abzulesen. Gosnell fällt sofort ein seltsamer blauer Rauch und ein ungewöhnlicher Geruch auf. Im Badezimmer entdeckt der Techniker etwas, das er niemals vergessen wird.
Neben der Wand ist ein tiefes Loch in den Boden gebrannt, in dem Rohrleitungen erkennbar sind. Am Rande des Lochs liegt ein menschliches Bein, etwa ab dem Knie. Der Fuß steckt in einem glänzenden Lederhausschuh. Vom restlichen Körper sind nur noch Aschenreste vorhanden. Wie von Furien gehetzt rast Gosnell aus der Wohnung.
Er ist nicht der einzige, der die grausigen Überreste von menschlichen Wesen gesehen hat, die von einem Sekundenbruchteil zum anderen vollständig oder teilweise zu Asche oder Schlacke wurden. Und Dr. Bentley ist ebenfalls nicht der erste, und auch nicht der letzte, der einem flammenden Phänomen zum Opfer gefallen ist, das der Wissenschaft seit Jahrhunderten Rätsel aufgibt.
Mittlerweile kennt man hunderte Fälle von Spontaneous Human Combustion SHC (Spontane menschliche Selbstverbrennung), so der wissenschaftiche Terminus. Was man nicht kennt, ist eine Erklärung dafür, wieso Menschen schlagartig auflodern.
Das "Feuer der Hölle" muß weit mehr als 1000 Grad Celsius heiß und unglaublich kurz sein, da Brennbares in der Umgebung nicht Feuer fängt. Manche der zur Unkenntlichkeit Verbrannten stecken sogar noch in völlig unversehrter Bekleidung. Die Unglücklichen sind in ihrer Leibwäsche verkohlt oder verascht. Brandspuren an Plafonds weisen gelegentlich darauf hin, daß sich SHC-Opfer buchstäblich in sonnenheiße Feuersäulen verwandelt haben müssen. Auf Hitzeleichen spezialisierte Pathologen standen und stehen vor einem Rätsel.
Alle Versuche, SHC experimentell zu wiederholen schlugen fehl. Selbst letzte Erkenntnisse, daß unter gewissen Umständen das Fett im menschlichen Körper langsam verbrennen und ähnliche Phänomene produzieren kann, erklären nur einige wenige Fälle. Gänzlich unheimlich wird das Phänomen durch den Umstand, daß SHC auch bei Toten auftritt und gelegentlich mit leichter Radioaktivität verbunden ist.

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Die wandernden Särge von Barbados (aus dem Abschnitt "Fremdartige Naturerscheinungen")

Man schreibt das Jahr 1943. Die Journalisten, die an einem heißen Nachmittag des 24 August 1943 über ein lokales Ereignis auf Barbados, der östlichsten Insel der Kleinen Antillen, berichten sollen, sind schlecht gelaunt. Es ist heiß und die Arbeiter scheinen endlos zu brauchen, um die versiegelte Grabstätte von Sir Evan McGregor zu öffnen, der 1841 hier bestattet worden war. Das Medieninteresse gilt allerdings nicht ihm, sondern dem ebenfalls in der Krypta ruhenden Alexander Irvine, Begründer der Freimaurerei auf Barbados. Die Öffnung der Grabstätte zieht sich, da sie aus dem Stein der Insel herausgemeißelt ist und sich eineinhalb Meter über den Boden erhebt. Eine Treppe führt zum einzigen, unter dem Inselniveau liegenden Eingang. Er wird durch eine versiegelte Türe und eine dahinter liegende mächtige Steinplatte verschlossen. Nachdem die versiegelte Türe geöffnet und die riesige Steinplatte vor dem Gewölbe zur Seite gewuchtet wurde, stehen alle vor einer Barriere aus Ziegeln, die den Eingang zur Grabkammer verbarrikadiert.
Unter dem Ziegelhaufen wird der Bleisarg von McGregor sichtbar, der erstaunlicherweise auf dem Kopf steht. Wie war er aus seiner Nische an der gegenüberliegenden Wand in diese seltsame Lage gekommen? Ein weiterer Sarg ist verschwunden
Das Ganze ist so absurd, daß einige Journalisten zu recherchieren beginnen. Sie stellen fest: das Phänomen ist zwar unerklärlich, aber auf Barbados nicht neu. Begonnen hatte es im vorigen Jahrhundert in der Gruft der Familie Chase auf dem Friedhof von Christ Church über der Bay von Oistins an der Südküste der Insel.
In den Jahren 1807 und 1808 hatten die ersten beiden Särge dort hinter einer Tonnen schweren Marmorplatte einen Platz, nicht aber ihre Ruhe, gefunden. Als man vier Jahre später die Gruft öffnete, um einen weiteren Sarg hinzuzufügen, bot sich ein Bild der Verwüstung. Die beiden schweren, mit Blei beschichteten Särge schienen wie von einer riesigen Hand durcheinander geworfen. Aus Ratlosigkeit plazierte man sie einfach wieder richtig, stellte den neuen Sarg dazu und verschloß das Gewölbe.
Über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt zeigte sich bei jeder neuerlichen Graböffnung, daß die unsichtbare Kraft abermals gewütet hatte. Und das so stark, daß die massiven Särge teilweise aufgebrochen waren oder Stücke aus der Mauer herausgeschlagen hatten. Alle Versuche, der Sache auf den Grund zu gehen, fruchteten nichts. Die Behörden postierten Wachen, ließen die Verschlußplatte versiegeln, und im Inneren der Grabkammer, Mehl oder Asche streuen, um Spuren zu sichern. Es gab jedoch niemals Spuren - nur herumgeschleuderte Särge. Das Rätsel konnte durch Umbetten der Särge in eine andere Gruft beendet, nicht aber geklärt werden. 1943, über hundertzwanzig Jahre später, sollte die unsichtbare Kraft in der Krypta von Sir Evan McGregor wieder zuschlagen.
In keinem dieser und anderer Fälle (beispielsweise in einer Gruft im englischen Stanton, Grafschaft Suffolk, oder im Städtchen Arensburg auf der baltischen Insel Oesel) war die Wissenschaft in der Lage, auch nur den Hauch einer Erklärung anzubieten. Obwohl das Phänomen sich auch anderen Ortes ereignete, und sogar in den Mythenschatz mancher Länder eingegangen ist - beispielsweise kennt man in Westindien die Überlieferung der "kriechenden Särge" -, wurde es nirgendwo so gründlich dokumentiert, wie auf Barbados.

Chase Gruft
Den passendsten Kommentar zu dem unheimlichen Geschehen gaben die Bewohner von Barbados. Sie ließen in die Deckplatte der Chase-Gruft ein großes Fragezeichen hineinmeißeln.

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Unheimliches aus lichten Höhen (aus dem Abschnitt "Unbekannte Kräfte und Mächte")

An einem kühlen Januartag des Jahres 1969 erschrecken zahlreiche Passanten in St. Mary’s City im US-Bundesstaat Maryland als plötzlich fußballgroße Objekte klatschend auf dem Straßenpflaster aufschlagen. Ein wahrer Regen von kleinen Körpern prasselt aus dem wolkenlosen Himmel herab. Tausende Entenkadaver bedecken ganze Straßenzüge in weniger als einer Minute.
Nachfolgende Untersuchungen ergaben, daß die Tiere in der Luft tödliche Rippenbrüche, innere Blutungen, Gewebezerreißungen und ähnliches erlitten hatten. Schon früher waren Vogelschwärme in der Luft von einem gewaltsamen Tod ereilt worden.
Nicht weniger unheimlich sind die morbiden "Regenfälle", bei denen keine Kadaver, sondern grausige Überreste vom Himmel fallen, die von unbeschreiblichen Vorgängen über den Wolken zu zeugen scheinen.
Am 17. August 1841 ging zuerst ein Blutregen auf ein Tabakfeld nieder, gefolgt von Fleischfetzen und Tierfett. Nachzulesen im "American Journal of Science".
Im "Scientific American" findet sich ein Bericht über einen Schauer von würfelförmigen Fleischstücken mit einer Kantenlänge von acht bis zehn Zentimetern, der am 8. März 1867 in Kentucky niederging. Sie waren sozusagen schlachtfrisch und genießbar, wie einer der herbeigerufenen Wissenschaftler feststellte, der kaltblütig einige davon verzehrte.
Ein ähnliches Bild bot sich am 3. März 1876 in Bath County, ebenfalls Kentucky. Eine halbe Wagenladung Frischfleisch, fein säuberlich in Streifen geschnitten (viele davon noch blutig), war vor zahlreichen Zeugen aus der Luft heruntergetrudelt und bedeckte Hügel und Felder.
Am 8. August 1869 fielen Hunderte Kilogramm zerschnitzelter Fleischbrocken auf das Gebiet der Hudson-Farm in Los Nietos, Kalifornien. Ihre Dimensionen variierten von Dollarmünzen- bis zu Handgröße. Sie waren blutig wie frisch geschnitten und erinnerten fatal ans Geschnetzeltes für Riesen.
Der rote Regen, der am 15. Mai 1890 Messignadi in Kalabrien wie ein riesiges Schlachthaus erscheinen ließ, erinnerte nicht nur an Blut, sondern war es auch. Vogelblut. Wo die zum Blut gehörenden Vogelleichen waren, blieb ein Rätsel.
Auch in unserem Jahrhundert geht dieser seltsame Horror munter weiter, wie nicht nur der Vorfall in St. Mary’s City zeigt. Beispielsweise erwähnten brasilianische Zeitungen einen Regen aus Fleisch und Blut, der am 27. August 1968 minutenlang auf eine Fläche von einem Quadratkilometer zwischen Cocpava und Sao José dos Campos niederging. Verglichen mit solchen Schauerlichkeiten erscheinen die altbekannten Frosch- und Fischregen geradezu lieblich.

Fischregen
Wenn alles, was aus lichten Höhen auf die Erde fällt nur so harmlos wäre, wie der "klassische" Fischregen. Vieles scheint jedoch aus einem Metzgerladen über den Wolken zu stammen...

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