Viktor Farkas ”GNADENLOSE MACHT”
Steht die ganze Welt auf dem Spiel?

Kopp-Verlag ISBN 978-3-938516-59-1
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Leseproben

Vorwort: Anleitung zur Erlangung des Durchblicks

Die in diesem Buch vorgelegten Fakten werden Ihnen großteils neu sein. Viele werden Sie gerade deswegen besonders schockieren. Wahrscheinlich werden Sie Unbehagen dabei empfinden, daß uns offenbar etwas völlig anderes weißgemacht wird als das, was de facto der Fall zu sein scheint. Manches davon können wir vage erkennen, das eine oder andere sogar selbst erleben. Was wir nicht erkennen können, sind die Hintergründe weil den meisten Zeitgenossen der Durchblick fehlt, besser gesagt, verwehrt wird. Die klare Sicht zu schärfen und somit Durchblick zu erlangen, dazu soll Ihnen dieses Buch verhelfen.

Darum gleich am Anfang meine Empfehlung an Sie: Fragen Sie sich möglichst oft nach dem „Wieso“. Denn „Wieso“ ist die Zauberformel zur Erlangung des Durchblicks. Verwenden Sie diese Formel so oft als möglich.

Fragen Sie sich doch einmal, wieso das Unbehagen in der Bevölkerung der westlichen Staaten so groß ist. Obgleich die Wirtschaftszahlen prächtig und die Börsenkurse im Höhenflug sind, bemerkt der „Otto Normalverbraucher“ nur, daß er immer mehr arbeiten muß und das Geld hinten wie vorne nicht reicht. Auch ein richtiges Sicherheitsgefühl will sich, selbst bei den aufmunterndsten Kriminalstatistiken, bei ihm nicht einstellen, da er in den Zeiten des „Gesundsparens“ nur selten eines Polizisten ansichtig wird, wohl aber verdächtiger Gestalten.

Überhaupt verbreitet der dauernde „Fortschritt“ nicht das positive Gefühl, das eigentlich mit diesem Begriff verknüpft sein sollte. Unter anderem auch wegen der Omipräsenz von Fäkalsprache, Regieexzessen, Eingeweideorgien, etc. in Kunst und Kultur, was „unmodernen Geistern“ nicht zuletzt wegen der dafür eingesetzten Steuermillionen sauer aufstößt.

Die Antwort auf all dieses Unbehagen ist bei klarer Sicht im Grunde ganz einfach: In Wirklichkeit ist nämlich ein Rückschritt im Gange, der uns lediglich als Fortschritt angepriesen wird.

Vertreter meiner Generation schwärmen sehnsüchtig davon, wie es in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zuging. Jüngeren Lesern darf ich versichern: genauso war es.

Die Familie wurde als einzig reale Keimzelle des Staates betrachtet und dementsprechend geschützt. Ein Facharbeiter konnte eine mehrköpfige Familie erhalten, auch wenn seine Angetraute „nur“ Hausfrau war. Es gab einmal eine Sozialversicherung, die eine optimale Behandlung gewährleistete - ohne Klassenunterschied, ohne private Eigenvorsorge und ohne Zuzahlung bei verordneten Medikamenten.

Die Mädchen sagten „nein“, wodurch die Ausgaben für Verhütungsmittel, medizinische Behandlungen sowie für Abtreibungen gespart wurden. Kinder und Jugendliche waren weder Kettenraucher noch Kampftrinker bis ins Koma mit anschließender Internetpräsentation des selbstmörderischen Besäufnisses. Vom Rauschgift war schon gar keine Rede.

Drogensucht
Weit sind wir gekommen. Mit Plakataktionen werden Süchtige, die saubere Nadeln benützen, bereits als Vorbilder zur AIDS-Prävention präsentiert.

Zum Jahreswechsel amüsierte man sich, ohne die Umgebung in die Luft zu sprengen. Vandalenakte waren so gut wie unbekannt. Studenten benützten öffentliche Verkehrsmittel. Kinder von einfachen Leuten konnten sehr wohl studieren, weil sie bei Fleiß und Talent Stipendien erhielten. Persönlichkeiten wie Papst Benedikt XVI. durften damals promovieren, auch wenn sie, wie er, Sohn eines Gendarmeriemeisters waren. Lehrer und Schüler waren korrekt gekleidet und die Lehranstalten nicht beschmiert. Professoren wurden nicht geduzt. Schulgewalt gab es nur in US-Filmen. Rabiate, bzw. „verhaltensauffällige“ oder „verhaltensoriginelle“ Schüler terrorisierten weder die Mitschüler noch den Lehrkörper, weil sie sonst in Erziehungsanstalten landeten, die allerdings weit humaner waren als die gegenwärtigen US-Bootcamps, in denen Jugendliche von Militärs auf „Vordermann“ gebracht werden (wofür sie oftmals hinterher dankbar sind, wie man TV-Dokumentationen entnehmen kann). Kinder von heute sind nicht motiviert und benehmen sich täglich schlechter, da der Anpassungsdruck in der Schule enorm ist. Und zwar Anpassung nach unten.

Wieso ist das so?

Wieso gab es einen allgemeinen Aufschrei in Politik und Medien, als im Juli 2007 ein österreichischer Politiker anregte, der hemmungslosen Gewalt an den Schulen durch Ordnung und Disziplin zu begegnen. Finden Sie, daß Sanktionen gegen gewalttätige Schüler - beispielsweise ein Schulverweis - eine Rückkehr in düstere Zeiten bedeuten würde? Eltern beklagen völliges Ignorieren von kultiviertem Verhalten. Selbiges wird als dekadent und elitär betrachtet. Damit ist nur harmlose Höflichkeit gemeint wie grüßen, während des Unterrichts nicht essen und trinken, nicht rülpsen, keine ordinären Äußerungen machen, Türen aufhalten etc., etc. Was man früher als Kindererziehung praktizierte ist heute „out“. Wer seine Kinder maßregelt, auch wenn sie es verdient hätten, kann vor dem Richter landen.

Wieso ist das so?

Abnorme Entwicklungen der „Jugendkultur“, denen heute alle hilflos gegenüberstehen, wären früher jedenfalls undenkbar gewesen. Beispielsweise das so beliebte „Happy Slapping“. Sie wissen ja: Schülerhorden filmen sich selbst dabei wie sie andere Jugendliche krankenhausreif zusammenschlagen und verbreiten diese Aktion dann via Handy oder Internet. Früher undenkbar - und zwar nicht wegen der damals dafür nicht vorhandenen Technologie.

Parkanlagen waren Oasen der Erholung. Abendspaziergänge konnte man auch als Frau machen ohne belästigt zu werden. Slums und Ghettobildung waren in unseren Breiten unbekannt. Niemand machte sich Gedanken über Zuwanderer oder Asylanten. Nach einer Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln besaß man in der Regel immer noch seine Brieftasche. Verbrecher wurden zur Abschreckung und zum Schutz der Nicht-Kriminellen mit der Härte des Gesetzes konfrontiert, wogegen sie heute umsorgt werden, während „das Opfer mit seinen Gefühlen weitgehend marginalisiert, der Ruf nach Rache als Strafmotiv verpönt ist“ (Zitat aus der FAZ vom 31. Januar 2007).

Wenn beispielsweise ein Krimineller eine 85jährige brutal beraubt, diese schwer verletzt wird und kurz danach stirbt, worauf der Täter zu drei Jahren Haft verurteilt wird, kann man gelegentlich hören, der Staat wolle seine nicht kriminellen Bürger weder schützen noch verteidigen, rächen schon gar nicht - und wenn sie sich selbst verteidigen, trifft sie die ganze Härte des Gesetzes. Abgesehen davon, daß sie sich in der Regel gar nicht verteidigen können, da sie - im Gegensatz zu den Verbrechern - mit absoluter Gründlichkeit entwaffnet sind. Manche scheuen sich nicht einmal vor der Aussage, daß Humanität gegenüber Verbrechern grobe Inhumanität gegenüber den (nicht kriminellen) Opfern und deren Angehörigen ist. Sie weisen darauf hin, daß in den USA Angehörige der Opfer bei Hinrichtungen anwesend sind und hinterher sagen, jetzt kämen sie endlich zur Ruhe. Im „humanen“ Europa hingegen leiden Angehörige oft für den Rest ihres Lebens, wenn beispielsweise Kinderschänder und Mörder nach wenigen Jahren wieder in Freiheit sind, was oft genug der Fall ist.

Häuser werden zu Unrecht versteigert, Menschen zu Unrecht verurteilt, Verbrecher wegen Formalitäten freigesprochen oder laufen gelassen. Volksvertreter und „Top-Manager“ übertreten unbehelligt Gesetze, ja Politiker fordern sogar offen zum Gesetzesbruch auf. Fahrlässigkeit und Schlamperei sind fast überall an der Tagesordnung. Willkür, Korruption, Rechtsbeugung, nicht wahrgenommene Aufsichts- oder Auskunftspflicht sind dabei leider weder Zufall noch Einzelfall. Viele betrachten darum den heutigen Zustand der Gesellschaft als völlig verkommen; da bleibt kein Auge trocken.

Wieso ist das so?

Auch wenn sich jüngere Leser das vielleicht nicht vorstellen können: In Mitteleuropa hat es einmal eine Zeit ohne EU, ohne Reformen und ohne Globalisierung gegeben. Heute hat sich das Bild allerdings soweit verändert, daß ein Bürger von „damals“ sich auf einen anderen Planeten versetzt fühlen würde, wenn man ihn mit einer Zeitmaschine in die Gegenwart brächte. Viele fragen sich: Wieso ist das alles nicht mehr so, obwohl es doch dauernd „aufwärts“ geht? Die Unternehmensgewinne sprudeln, die Produktivität ist ungleich höher als in jenen fernen Tagen, die Humanität wird propagiert wie nie zuvor - und trotzdem riecht es für viele nach Niedergang. Wenn Ihnen das immer bewußter wird, wächst Ihr Durchblick.

Begriffe wie Pflicht und Anstand haben sich völlig verabschiedet. Von Ehre will schon gar niemand mehr reden, zu leicht wäre er dann vielleicht im „braunen Bereich.“ Der früher gültige Handschlag landet heute im Gesicht des Konkurrenten, und zwar als Faust.

Immanuel Kant
Gebildete Feingeister zitieren angesichts der heutigen Zustände Immanuel Kant (1724-1804): „Wenn die Gerechtigkeit untergeht, hat es keinen Sinn mehr, daß Menschen leben“.

Für weniger Feingeistige herrscht bereits verdeckte Anarchie. Das wollen wir doch nicht hoffen, auch wenn der schleichend angestiegene, mittlerweile mit Volldampf betriebenen Verkauf von Volksvermögen (manche sprechen vom Diebstahl des Volksvermögens) in absehbarer Zeit dazu führen dürfte, daß sich alle Versorgungseinrichtungen, die mit Steuergeld errichtet wurden, im Besitz von Investoren befinden. Was, gelinde gesagt, Unruhe zur Folge haben dürfte.

Ja, wenn es so ist, daß Post und Bahn an die Börse gehen, warum auf halbem Wege stehen bleiben? Eigentlich müßte auch die Feuerwehr oder die Polizei schnellstmöglich an die Börse (Robocop macht es uns doch vor). Mittlerweile wird da und dort ernsthaft versucht, Tierheime gewinnorientiert zu führen, was der Quadratur des Kreises schon sehr nahe kommt. Und last but not least: Wenn man das Wasser verkaufen kann, warum nicht auch die Luft? Öffentliche Straßen werden zu Mautstraßen, gleichzeitig immer desolater. Strommasten knicken um. Im Winter stürzen Hallendächer ein. Das Schienennetz verlottert; in England rapide, aber selbst das der Deutschen Bahn ist marode.

Nicht nur ausgewiesene Pessimisten sind überzeugt, daß in einigen Jahren in Europa ein „Normalzustand“ einkehren wird, bei dem Benzin, Gas und Heizöl unbezahlbar sind, so daß zahlreiche Bürger im Winter in ihren Wohnungen frieren werden. Für noch mehr von ihnen wird es mit dem Autofahren vorbei sein, das bei den Tempobeschränkungen (firmierend als „Schutz gegen Feinstaub“) auf kaputten Straßen ohnedies immer beschwerlicher wird. Ausreichende öffentliche Verkehrsmittel wird der Staat wohl auch nicht mehr bereitstellen können. Massenstillegungen von Bahnstrecken, „die sich nicht rechnen“ sind nämlich heute schon die Norm. Öffentliche Gebäude werden gesperrt weil sie schlichtweg zerfallen.

Henry Ford
Henry Ford (1863-1947). Dieser berühmte Frühkapitalist hat seine Arbeiter für die USA untypisch gut bezahlt damit sie seinen „Ford T“ kaufen können. Das sollten sich die Auslagerer hinter die Ohren schreiben, deren Endziel ein Europa der arbeitslosen Konsumierer zu sein scheint.

Weder kommunistisch angehauchte noch apokalyptisch ausgerichtete Experten prognostizieren, daß die weiter betriebenen Sozialreformen, Marktöffnungen, Auslagerungen, Lohndrückereien usw. in Europa zuerst amerikanische Verhältnisse und später solche wie hierzulande im 19. Jahrhundert hervorrufen werden - nicht sofort mit Bettgeherunwesen und Kinderarbeit, aber wer weiß? Burnout-Syndrom, Malochen bis zum Umfallen und das noch dazu bis 67, Zehn-Stunden-Arbeitstag, Zeitarbeit, Streichung von Feiertagen (beispielsweise den 15. August „Mariä Himmelfahrt“), Ein-Euro-Jobs, Hartz IV-Grausamkeiten (jeder sechste Berliner soll von Hartz IV „leben“, und seit neuestem soll es Leistungskürzungen geben, wenn die Kinder von Hartz IV-Beziehern größere Kommunionsgeschenke erhalten), „Working Poor“, Zwei-Klassen-Medizin (in Österreich z.B. sollen schon mehrere Kinder einige Tage nach völlig harmlosen Mandeloperationen an Blutungen gestorben sein, weil sich die früher übliche Nachbehandlungszeit von mehreren Tagen im Krankenhaus heute nicht „rechnet“ und sie unmittelbar nach dem Eingriff nach Hause geschickt wurden), Zwei-Klassen-Ausbildung und viele andere „notwendige Umstrukturierungen“ haben wir ja bereits. Und all das bei besten Wirtschaftsdaten und astronomischen Konzerngewinnen wohlgemerkt!

Manche, die mit den Gebräuchen jenseits des Atlantik vertraut sind, fragen, wann sich in der europäischen „Unternehmenskultur“ der in den USA längst gängige Begriff des „Zeitdiebstahls“ einbürgern wird. Als solcher Diebstahl wird in den Vereinigten Staaten auch der Gang zur Toilette angesehen. Daher kommt das Personal in manchen Fast Food-Restaurants über sechs oder sieben Stunden nicht einmal beim Pinkeln zum Sitzen. Fälle wie der einer Fabrikarbeiterin, der keine Pause gestattet wurde, und die sich daher in Papierwindeln, die sie unter ihrer Arbeitskleidung trug, entleeren mußte, sollen keine ausgesprochene Seltenheit sein. Im Herbst 2007 versuchte in der Tat eine österreichische Firma, ihren Angestellten für „übermäßigen Toilettenbesuch“ Arbeitstage abzuziehen.

Weil diese „Reformen“ noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sind, empfehlen die Experten, sich vorsorglich darauf einzustellen. Wie genau, das verraten sie allerdings nicht. „Vielleicht durch Anlegen eines Vorrates von Windeln für Erwachsene“, ätzen Zyniker.

Die Liste dessen, was einmal war als ich die Schulbank gedrückt habe, und das im Sinne des „Fortschritts“, aber meist gegen den Willen der Wählermehrheit, als „Reform“ abgeschafft oder eingeführt wurde, ließe sich noch seitenlang fortsetzen. Das ist nicht notwendig. Statt dessen genügt eine einfache Frage, die vielen auf den Lippen brennt: „Wieso fällt den meisten Zeitgenossen nicht auf, daß hier ein eiskalt geplanter Umbau in Richtung Weltherrschaft im Gange ist?“ Denn wenn dieser Fall eintritt, ist es zu spät. Dann fristet der sogenannte „moderne Bürger“, gänzlich gesteuert und bar jeglicher Eigentums- und sonstiger bürgerlicher Rechte in einem brutalen Weltregime sein armseliges Dasein - als Rechnung für seinen hirnlosen Egoismus.

Um sich dieser Entwicklung bewußt zu sein, bräuchte man eigentlich nur mit klarem Blick und kühler Logik alles und jedes zu hinterfragen, was man uns weismachen will. Genau diesen Durchblick verhindert allerdings die Mediendampfwalze, die uns stündlich überrollt, Unwichtiges zur Gigantomanie aufbläht und Wichtiges gelinde gesagt „ausblendet.“ Und gegen das Aufkommen der Logik haben wir die Unterhaltungsindustrie.

Den Durchblick, der uns wegen des tonnenweise in die Augen gestreuten Sandes getrübt wird, zu gewinnen und die Logik zu schulen ist angesichts der täglichen Gehirnwäsche nicht leicht. Aber möglich ist es schon. Halten Sie nach Ungereimtheiten Ausschau! Diese sind gar nicht so schwierig zu finden, wenn man sich die Mühe macht. Das Erkennen muß allerdings trainiert werden.

Natürlich ist es für unsereins zuviel verlangt, einander widersprechende Wirtschaftsdaten oder falsche wissenschaftliche Argumente zu erkennen. Sei es bei der Frage, ob die USA bankrott sind oder nicht, oder beim Streit um den Klimawandel, den manche Fachleute vehement und mit reichlich Datenmaterial schlichtweg für eine Erfindung halten. Nein, da sind wir eindeutig überfordert. Fragen Sie sich statt dessen, ob Ihnen nicht schon einmal etwas schlicht und einfach nicht richtig vorgekommen ist.

Hat Sie - wie manche Zeitgenossen - vielleicht die einheitliche Sprachregelung von Eliten und Medien bezüglich der „Aufständischen“ im Irak irritiert, weil Ihnen irgendwann klar geworden ist, daß der Irak nicht der 51. Bundesstaat der USA ist? Auch wenn das Gemetzel seit der US-Invasion von 2003 eine verhängnisvolle Eigendynamik bekommen hat, ist Widerstand gegen eine gewaltsam eingedrungene Besatzungsmacht völkerrechtlich legitim und alles andere als ein „Aufstand.“ Genauso wenig wie der vergebliche Abwehrkampf der nordamerikanischen Ureinwohner ein Aufstand war, ungeachtet dessen, daß in Wildwestfilmen dauernd Indianeraufstände niedergeschlagen wurden.

Wie sehr die Medien fast einheitlich eine der Realität zuwiderlaufende Tonart anschlagen, kann man selbst bei einem Artikel über den längst vergangenen (zweiten) Burenkrieg von 1899- 1902 zwischen Großbritannien und den Burenrepubliken Oranje Freistaat und Südafrikanische Republik ( Transvaal) feststellen. Obgleich es sich dabei um einen Angriffskrieg der Engländer zwecks Aneignung der dortigen Bodenschätze, hauptsächlich Diamanten und Gold, und zur Errichtung eines territorial geschlossenen Kolonialreichs in Afrika handelte, war in diesem Artikel konsequent von einem „Aufstand“ der dort ansässigen Buren die Rede (im ersten Burenkrieg hatte die Südafrikanische Republik nämlich ihre Unabhängigkeit von Britannien zurückerlangt, das die holländische Kapkolonie Anfang des 19. Jahrhunderts annektiert hatte).

Nichts hingegen war davon zu lesen, daß die Briten unter Lord Kitchener Farmen zerstört und die Ernten vernichtet haben, um den Gegner auszuhungern. Auch nicht davon, daß rund 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, in Konzentrationslagern interniert wurden. Von diesen starben über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten.

Buren-Lager
In diesem Krieg soll der Begriff Konzentrationslager („Concentration Camp“) zum ersten Mal verwendet worden sein.

Wenn Ihnen solche Widersinnigkeiten bereits bewußt geworden sind, befinden Sie sich auf dem richtigen Weg. Wenn nicht, empfehle ich: Suchen Sie gezielt in den Zeitungen oder in den Fernsehnachrichten nach ihnen. Mit etwas Übung wird es Ihnen gelingen. Um diese zu schulen, gebe ich Ihnen a nhand einiger weniger Beispiele aus dem Geschehen auf der großen Weltbühne, wie auch aus dem Alltag von Hinz und Kunz, eine kleine Schützenhilfe.

Damit also: Augen auf, weg mit dem „Brett ab vorm Kopf“!

Haben Sie sich beispielweise gefragt, warum immer mehr Videoüberwachungen und Rasterfahndungen eingeführt werden, wenn doch gleichzeitig Gewaltverbrecher und Vergewaltiger regelmäßig auf freiem Fuß angezeigt werden, oder - wenn sie doch einsitzen - es sich im „Wohlfühlgefängnissen“ gemütlich machen können (in Österreich sogar mit Sexstunden in eigens dafür geschaffenen „Kuschelzellen“; kein Witz)? Daß selbst Mörder oft nur wenige Jahre in Haftanstalten verbringen müssen, die zudem ausgesprochen komfortabel sind, ist nicht übertrieben, sehr zum Leidwesen der Angehörigen der Opfer, die offensichtlich keine Lobby haben.

Ganz besonders in der politischen Berichterstattung findet sich Reichliches für ein gesundes Mißtrauen und für einen klaren Durchblick.

Als im April 2007 in Moskau Polizeikräfte mit Demonstranten rüde umgingen, widmete eine Tageszeitung mit Millionenauflage diesem Ereignis eine ganze Seite mit der in Balkenlettern gesetzten Überschrift „Putin zeigt sein wahres Gesicht“. Dazu muß allerdings gesagt werden, daß weder ein Demonstrant ums Leben kam noch schwer verletzt wurde. Selbst der unverhohlen agitierende Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow verbrachte nur einige Stunden in Polizeigewahrsam und wurde gegen eine Kaution von 1.000 Rubel (29 Euro) auf freien Fuß gesetzt. Wie es der Zufall so will, findet sich in eben dieser Publikation zwei Seiten vorher eine winzige Notiz, die auf 11 kurzen Zeilen (eine Spalte) vermerkt, die US-Truppen hätten in Afghanistan nach einem Bombenanschlag, bei dem einer ihrer Kameraden verletzt wurde, auf vorbeifahrende Autos geschossen und dabei 10 Zivilisten getötet sowie 33 verletzt (was sie dort und im Irak regelmäßig tun).

Während Putin dauernd auf Demokratie und Menschenrechte hingewiesen wird, wartete man vergeblich darauf, daß Politiker und Medien Präsident Bush auf aktuelle amerikanische Kriegsverbrechen hinweisen würden (von vergangenen gar nicht zu reden). Etwaige „Abmahnungen“, fremde Länder nicht völkerrechtswidrig zu bombardieren, die den USA weder den Krieg erklärt haben noch sie bedrohen können, unterbleiben grundsätzlich.

Um Ihnen die monströse Unverhältnismäßigkeit deutlich zu machen, zitiere ich aus dem Brief, den der ehemalige US-Justizministers Ramsey Clark 2002 an die UNO geschrieben hatte und der im Internet kreiste. Verhindern konnte er den herbeigelogenen Irak-Krieg von 2003 damit allerdings nicht:

„1990 erzwangen es die Vereinigten Staaten, daß dem Irak völkermörderische Sanktionen auferlegt wurden. Die USA schufen die Wirtschaftssanktionen gegen den Irak, die der Sicherheitsrat am 6. August 1990, dem 45sten Jahrestag des amerikanischen Atombombenabwurfs auf Hiroshima, billigte. Diese Sanktionen sind die direkte Ursache dafür, daß mehr als eine Million Menschen auf grausamste Weise sterben mußten. Dies ist das größte Verbrechen gegen die Menschheit im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, dem gewalttätigsten der Geschichte. Die große Mehrheit der durch die Sanktionen verursachten Toten sind Säuglinge, Kinder, Alte, chronisch Kranke und medizinische Notfälle. Sie sind es, die besonders unter verschmutztem Wasser, Unterernährung, Medikamentenmangel und fehlender medizinischer Ausrüstung leiden.

Die Behauptungen der USA, die irakische Regierung sei für die Verknappung von Nahrungsmitteln und Medikamenten verantwortlich, sind falsch. Die USA haben Ölverkäufe des Irak sechs Jahre lang blockiert, bevor sie den humanitären Forderungen nachgaben und Ölverkaufe zum Ankauf von Nahrungsmitteln und Medikamenten zuließen. Seit die Verkäufe 1997 begannen, haben die USA das Öl-für-Nahrungsmittel-Programm der UNO gezielt behindert und verzögert, so daß es nicht die nötigen Einnahmen erbrachte, die nötig wären, um die tägliche Verschlechterung des Gesundheitssystems und die steigende Todesrate im Irak zu stoppen.

Die Luftwaffe der Vereinigten Staaten hat den Irak elf Jahre lang absichtlich angegriffen.

Zehntausende irakischer Bürger wurden getötet. Der Hauptteil der Bomben richtete sich direkt gegen Zivilisten und zivile Einrichtungen. Selbst die wahllosen Angriffe auf Afghanistan wurden kürzlich mit mehr Sorgfalt durchgeführt. Die US-Bomben zerstörten Einrichtungen der Wasserversorgung, Hochspannungsleitungen, Kommunikationsanlagen, Straßen , Fabriken, Felder, Stallungen, Nahrungsmittelvorräte, Produktionsanlagen für Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel, Handelseinrichtungen, archäologische und historische Schätze, Wohngebiete, Schulen, Krankenhäuser, Moscheen, Kirchen und Synagogen.“ (Auszug Ende)

Die Veröffentlicher dieses Briefes wollen in Erinnerung rufen, daß für sie der Irak-Krieg 2003 kein „Fehler“ war, wie es die mediale Sprachregelung ist, sondern der Höhepunkt eines ungeheuerlichen und über einen langen Zeitraum betriebenen Kriegsverbrechens, bei dem sich die Opferzahl seit 2003 um offiziell geschätzte 650-700.000 erhöht hat. Die Toten der täglichen Gemetzel, die es ohne die US-Invasion auch nicht gäbe und welche die täglichen Opferzahlen des Irak/Irankrieges von 1980-88 bereits überschreiten, noch gar nicht mitgerechnet. Kein Wunder, daß vielen Irakern die Zeit unter Saddam und vor den Sanktionen im Rückblick als wohlgeordnet, fast schon paradiesisch anmutet.

Verglichen mit dem, was die USA im Irak und in Afghanistan angerichtet haben, erscheint Putin vielen wie ein praktizierender Humanist. Bemerkenswert ist im Zusammenhang mit den US-Aktivitäten in Afghanistan und im Irak die Funkstille an der „Betroffenheitsfront“: Kein Mucks von jenen, die stets lauthals protestieren, wenn in den USA ein Mörder hingerichtet wird. Das höchste der Gefühle ist leichter Tadel für die Ermordung von zahllosen nicht kriminellen Zivilisten als „Fehler in der amerikanischen Afghanistan/Irak-Politik.“

Damit zu den Diskrepanzen im zivilen Bereich, selbst im Rundfunk gehört: Es wurden wieder einmal die unglaublichen „Wohlstands-Vorteile“ über den grünen Klee gelobt, die jeder Einzelne durch die EU-Osterweiterung genießt. In ein und derselben Nachricht, und zwar als nächste Meldung, wurde von zig-Tausenden Stellenstreichungen, zahlreichen Auslagerungen, Firmenabsiedelungen und -abwanderungen im großen Stil berichtet. Danach kam pikanterweise gleich ein Bericht über die dank der Ostöffnung explodierende Kriminalität.

Genauso widersinnig sind diese, unmittelbar aufeinander folgenden Meldungen: Die Westeuropäer werden immer älter. Die Frauen werden in zehn Jahren neunzig Lenze erleben, die Männer nicht ganz so viele, aber fast. Nächste Meldung: Die Opfer von Schlaganfällen, die ihrerseits rapide zunehmen, werden immer jünger. Jedes zehnte Schlaganfallopfer ist keine vierzig.

Fällt der Groschen? Merken Sie, wofür ich Sie sensibilisieren möchte? Also dann weitere Beispiele, bei denen einiges nicht zusammenpassen will.

Wie man den Medien Ende April 2007 entnehmen konnte, äußerten deutsche Verfassungsrechtler die Ansicht, der wegen der Ermordung des elfjährigen Bankierssohns Jakob von Metzler zu lebenslanger Haft verurteilte Magnus Gäfgen könnte aufgrund seiner Beschwerde, er habe das Versteck des von ihm entführten Buben nur aufgrund einer Folterandrohung durch Frankfurts Vize-Polizeipräsidenten verraten, frei gehen. Ein solches Geständnis dürfte demnach nicht verwertet werden, so daß dem Täter der Mord nicht nachgewiesen werden könnte, ungeachtet der Tatsache, daß man die Kindesleiche am bezeichneten Ort gefunden hatte.

Um nicht nur Täterfreundlichkeit aus deutschen Landen ins Blickfeld zu rücken, ein Beispiel aus Österreich: Im Juni 2007 verschwand eine 14-jährige Linzerin am Schulweg spurlos. Entführung wurde befürchtet. Vier Stunden nach dem Verschwinden erfolgte ein Anruf der Schülerin am Handy der Mutter. „Mama, Mama!“ erklang die verzweifelte Stimme des jungen Mädchens. Die Mutter schrie „Wo bist Du?“, doch da war die Verbindung bereits wieder unterbrochen. Da das Kind sein Handy nicht bei sich hatte, war klar, daß es von einem anderen Gerät aus angerufen hatte, möglicherweise von dem seines mutmaßlichen Entführers. Die Nummer des betreffenden Handys war zwar unterdrückt worden, doch wäre es technisch kein Problem gewesen, den Besitzer des Gerätes zu ermitteln. Damit ist der Fall gelöst, denkt der schlichte Normalbürger, doch er irrt. Trotz möglicher „Gefahr im Verzug“ durfte die Polizei die Nummer nicht ohne Gerichtsbeschluß ermitteln, was nicht so schnell geht. „Wir können ein Verbrechen nicht ausschließen“, so ein Polizist, aber geheim blieb die Nummer trotzdem. Potentielle Entführer freuen solche Gesetze sicher. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß der Fall des verschwundenen Mädchens aus Linz doch kein Kriminalfall war. Nachdem endlich der Gerichtsbeschluß zur Eruierung der unterdrückten Handynummer erreicht war, stellte sich heraus, daß die Schülerin ausgerissen und bei einer Freundin untergeschlüpft war, der das fragliche Mobiltelefon gehört. Wie die Sache bei einer tatsächlichen Entführung ausgegangen wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Abgesehen davon, daß sich für nicht wenige Zeitgenossen die immer wieder gestellte Frage erhebt, wieso eigentlich die Rechte von Gewaltverbrechern grundsätzlich über denen von Nicht-Kriminellen, in den vorliegenden Fällen Kinder, rangieren, scheint ihnen etwas anderes fast noch bemerkenswerter. So gut wie zeitgleich mit der Frage, ob ein Kindermörder wegen angedrohter Schmerzen frei gehen könnte, wurde nämlich im deutschen Bundestag die Forderung erhoben, im Zuge des ominösen „Kriegs gegen den Terror“ Geständnisse zuzulassen, die aus Verdächtigen herausgefoltert worden sind. Kurz darauf wurde erwogen, den in den USA üblichen Verschwörungsparagraphen in Deutschland einzuführen. Ein Gesetz, nach dem bereits die Verabredung zu einer Straftat in einem Hinterzimmer strafbar ist, ohne daß die Tat in Angriff genommen wurde. Diesen „Universalparagraphen“, den es in Europa nicht gab, haben die USA übrigens rückwirkend beim Nürnberger Prozeß nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt, um deutsche Generale wegen „Verabredung zum Angriffskrieg“ verurteilen zu können. Jeder, dessen Geschichtskenntnisse diesen Umstand umfassen und der heute darauf hinweist, daß nach diesem Gesetz beispielsweise die Bush-Administration - die sich nicht nur verabredet hat, den Irak anzugreifen, sondern das auch tatsächlich getan hat - vor Gericht stehen müßte, ist klarerweise ein Verschwörungstheoretiker.

In einem Aufwasch mit strafloser Folter und strafbarer Verschwörung wurde in Deutschland auch gleichzeitig die gezielte Tötung von Terrorverdächtigen angeregt. Zitat: „Die Sicherheit muß uns das (als Verdächtiger erschossen zu werden) schon wert sein.“ Hinterher wurde zurückgerudert, alles Mißverständnisse. Das ändert nichts an den immer lauter werdenden Stimmen, daß gerade das Mitmachen im nebulosen „Krieg gegen den Terror“ (beispielsweise durch den Afghanistan-Tornado-Einsatz) den Terror nach Deutschland holen könnte. Die besten Anti-Terror-Maßnahmen seien nicht eine dauernde Einschränkung der eigenen Bürgerrechte sondern das Einstellen der Hilfsdienste bei den Kriegsverbrechen des „großen Satans“, wie die Islamisten ihren Hauptfeind und Dauerbombardierer zu nennen pflegen.

Wer immer sich in diesem Zusammenhang Gedanken über die Maxime machen möchte, Deutschland würde am Hindukusch verteidigt, dem wird dies von Unangepaßten wärmstens empfohlen. Parolen wie „Raus aus Afghanistan“ oder „Genug mit der Handlangerei für die USA“ sind spärlich, aber doch zu vernehmen.

Der „Krieg gegen den Terror“ - für manche in Wirklichkeit ein Krieg gegen Freiheit und Bürgerrechte im eigenen Land - ist ein gutes Schulungsfeld zur Erlangung des Durchblicks.

Hatten Sie auch schon Ärger am Flughafen weil Sie irgendwelche Flüssigkeiten in Kunststofftüten umpacken mußten und manche gar nicht mitnehmen durften? Lästig, aber notwendig für die Flugsicherheit, werden Sie vielleicht zähneknirschend gedacht haben. Überraschung, Überraschung: Alles gar nicht notwendig. Der pompös in allen Medien getrommelte „Anschlag mit Flüssigsprengstoff“ vom August 2006 soll reiner Mumpitz gewesen sein, wie ich im Kapitel „Furcht ist der Schlüssel“, Abschnitt „Der Pseudo-Terror löst sich immer wieder auf“, eingehend darlege.

Wenn Sie sich wundern, wieso im Oktober 2006 dennoch die schikanöse Handgepäckregelung im Flugverkehr eingeführt wurde, ist Ihr Blick schon ziemlich scharf. Und wenn Sie sich folglich fragen: „Was soll das? Soll der schlichte Bürger vielleicht einen weiteren Schraubengang auf staatliche Repressionen aller Art vorbereitet werden?“ ist Ihre Logik bereits am Werke. Ihr Durchblick wächst.

Ich bin mir fast sicher, daß viele bei meinem Appell für klare Sicht auch einige Worte zur Klimawandel-Diskussion erwarten werden, die derzeit in den Medien tobt (anders kann man es wohl kaum nennen). Da es strittig ist, ob es die „CO²-Katastrophe“ überhaupt gibt, bin ich nicht anmaßend genug, um zu einer Frage Stellung zu beziehen, bei der sich nicht einmal Experten einig sind. Eines kann ich jedoch anmerken, weil es offenkundig ist: Ein Grund zum Abkassieren ist der existente oder nicht existente Klimawandel allemal. Ökosteuer, Benzinsteuer und andere Energieabgaben werden gehörig hinaufgeschnalzt oder neu eingeführt. Nicht zu vergessen der peinliche „Emissionshandel“, der für viele eher ein Kuhhandel ist, besser noch: ein Ablaßhandel.

Und dann gibt es jene die klipp und klar sagen: „Alles gelogen. Es geht nur ums Abkassieren, andernfalls würden, um nur ein Beispiel zu nennen, doppelwandige Öltanker verpflichtend sein und keine einwandigen mehr auf See herumschippern und immer wieder ausrinnen; Produzenten von Ölteppichen, die das Meer darunter absterben lassen, auch nachdem sie abgepumpt wurden.“

Unbestreitbares Faktum ist für Fachleute, daß von Ölteppichen eine unmittelbare Gefahr ausgeht. Die größte Sauerstoffquelle der Erde ist nämlich nicht die Flora - vom Gänseblümchen bis zum Baumriesen - sondern das unterseeische Phytoplankton.

Phytoplankton
Diese einzelligen Algen liefern durch ihre Photosynthese etwa zwei Drittel des Sauerstoffs, der notwendig ist, um das gegenwärtig immer noch atembare Luftgemisch aufrechtzuerhalten.

Eine Ölschicht, die dem Phytoplankton nicht gut tut und den Gasaustausch abschneidet ist lebensbedrohender als eine Temperatursteigerung über Jahrzehnte. Wenn das so ist, wieso gibt es keine weltweite Kampagne zum Verbot einwandiger Tanker oder zumindest Protestkonzerte?

Und wieso hört man im Zusammenhang mit dem Klima nichts mehr vom „Global Dimming“, der globalen Verdunkelung, die noch vor einiger Zeit die Medien erfüllte? Kann es sein, wie manche Experten meinen, daß dieser Effekt, der durch steigenden Schmutz in der Atmosphäre zu einer verringerten Sonneneinstrahlung führt, der globalen Erwärmung via „Treibhauseffekt“ entgegenwirkt und daher aus der Diskussion ausgeblendet wird?

Noch etwas zum Überdenken: Was hat die Goten im ersten Jahrhundert vor Christus gezwungen, Südschweden zu verlassen? Klimawandel! Was hat den Hunnensturm im 4, Jahrhundert nach Christus in Südsibirien ausgelöst? Klimawandel! Damals stießen weit und breit kein Auto, kein Flugzeug und keine Industrie CO² aus.

Saurier
Zur Zeit der Dinosaurier war der CO²-Gehalt der Atmosphäre sogar zwei bis dreimal höher als heute. Die Riesenechsen besaßen ebenfalls keine Fahrzeuge oder qualmende Fabriken - das Leben hingegen blühte und gedieh in diesen weit zurückliegenden Tagen...

Ferner ist wenig in den Medien darüber zu vernehmen, daß die umweltschädigenden Auswirkungen der Überbevölkerung bereits mit jenen mithalten können, die durch die industriellen Aktivitäten der Ersten Welt verursacht werden. Beispiele dafür sind:

Damit erhebt sich eine Frage, vor der viele zurückschrecken: Wieso können wir uns das Überleben nicht leisten? Dies wiederum führt schnurstracks zu einer der grundlegendsten Zukunfts- und Menschheitsbedrohungen überhaupt: Der Bevölkerungsexplosion, die noch in den 1970er-Jahren eine große Agenda war und mittlerweile völlig totgeschwiegen wird.

Aldous Huxley
Wieso erinnert sich niemand mehr des sinistren Ausspruchs, den Aldous Huxley (1894-1963) bereits in den 1930er-Jahren getätigt hat „Ungelöst wird das Problem der Überbevölkerung alle anderen Probleme unlösbar machen“?

Will man sich nicht daran erinnern, und warum nicht? Fragen über Fragen, auf die manche eine Antwort haben. Sie lautet: „Die heutigen Zustände sind nicht vom Himmel gefallen, sondern werden bewußt geschaffen.“

Genug der Vorreden. Ich glaube, Sie wissen wo es lang geht. Damit wünsche ich Ihnen eine erhellende Lektüre. Sie wird, das darf ich Ihnen versichern, was den Inhalt betrifft, nicht gerade erquicklich sein - wie es die Realität eben ist - aber Ihren Durchblick wird sie sehr wohl schärfen. Manches, was ich darlege ist so haarsträubend, daß ich es nicht definitiv behaupten, sondern nur die in diese Richtung deutenden Fakten zur Diskussion stellen kann. Erfunden habe ich nichts.

Wenn ich von „Manchen“, „Kritischen“, „Besorgten“, „Zeitgenossen“, „Aufdeckern“, Insidern“, „Unangepaßten“, etc. spreche sollen damit keine Quellen verschleiert werden, vielmehr will ich deren Vielgestaltigkeit Rechnung tragen. Voll und ganz im Sinne meines Bemühens, Stimmungen und „unter der Oberfläche“ kursierende Vermutungen und Befürchtungen einzufangen und in ein Gesamtbild zu integrieren. Dazu widme ich auch Kleinmeldungen die ihnen gebührende große Aufmerksamkeit, genau wie das auch ein renommierter amerikanischer Trendforscher praktiziert, der damit erstaunliche genaue Prognosen zustande bringt.

Eines kann ich Ihnen aber auf jeden Fall garantieren: Sie werden sich bei meinen Analysen gut unterhalten. Denn auch ein schwarzer Humor ist immer noch Humor. Und ich habe sogar einen tröstlichen Aspekt anzubieten: Im Teil VI zeige ich Hoffnungsschimmer. Trotz allem blitzt also Licht am Ende des Tunnels auf - und das ist kein entgegenkommender Zug...

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